Hallo Leute, es passierte viel, seitdem ich euch das letzte Mal schrieb. Mexiko ist ein wunderschönes Land, aber wenn man Drogenabhängiger trifft, ist das alles aber nicht angenehm. So etwas geschah mir in Tijuana, wo Diebe mir das Geld und alle Gepäcke und Dokumente stahlen. Ich war so verzweifelt, dass ich sofort begann nach einigen harten Kerlen aus der Gegend zu suchen. Kurz danach begegnete ich einigen Mitgliedern des örtlichen Syndikats, denen ich erzählte, dass ich nach Europa will. Da alle von ihnen Menschenhändler waren, waren ganz überrascht, warum nicht in die USA. Sie versprachen mir im Gegenzug für einen Gefallen zu helfen. Da ich nichts Besseres hatte, nahm ich ihr Angebot an.
Eine Fahrt mit dem Schiff durch die Karibik muss unvergesslich sein. Aber sicherlich nicht in einem Schiffsladeraum unter tropischen Früchten und Tequila Flaschen. Eine perfekte Ablenkung. Eigentlich lieferten wir besondere Waren nach Kalabrien, nach Italien. Über weitere Details erzähle ich euch aber absichtlich nicht, sucht mal im Google, wenn ihr dafür Interesse habt. Nach einigen Wochen kam ich endlich in San Ferdinando an und hatte nur ein T-Shirt und kurze Hose an. Es war ohne Zweifel sehr kalt, ich habe mich fast gefroren. Zum Glück bekam ich von ihnen einen dicken Mantel mit einer Mütze. Ich hatte noch immer keine Dokumente bei mir und musste daher bis Budapest entweder per Anhalt oder schwarzfahren.
Es war lange her, als ich Pest verließ, aber es gibt noch immer Sachen, die sich nie verändern. Es war Frühmorgen, als ich einen alten Mann sitzend auf der Treppe am Westbahnhof erblickte. Ich konnte es kaum glauben, aber es war nicht anders als der Weihnachtsmann selbst. Nach einer langen, anstrengenden Nacht lag er müde aber froh auf der Treppe. :) Wir unterhielten uns gut über meine Reisen und abenteuerlichen Erlebnisse, über die Fahrt in Indien, Exkursion in Schottland, neue Freunde aus Kuba. Es ist keine Frage, es war ein riesiges Erlebnis für lebenslang.
Obwohl wir niemanden störten, umringten uns viele Polizisten plötzlich. Sie erkannten den Weihnachtsmann gar nicht und behandelten uns als zwei Kriminelle. Wir beide probierten sie davon zu überzeugen, dass wir nichts Illegales machten, außer dass wir auf der Straße lebten. Als sie begannen uns darum zu verhaften, hörten wir etwas Komisches in unsere Richtung kommen: einen Schlitten mit Rentieren. Wir zögerten nicht lange, sprangen hinein und fuhren weg. „Schützen und dienen“, komisch was es heute bedeutet.
Der Weihnachtsmann war ziemlich verkatert und konnte sich nur schwer mit dem Schlitten orientieren. Niemand weiß, wie ich endlich zu Hause ankam. Ich hatte wenig Zeit fürs Umziehen denn ich musste schnell zur Arbeit in die Sprachschule. Im letzten Jahr befand ich mich mehrmals in solchen Situationen, bei denen mir die Sprachkenntnisse eine große Hilfe leisteten. Vergiss nicht, wie wichtig es ist! Aber jetzt ist es schon Zeit in die Alltage zurückzukehren.